dem Zusammenschluss von Männern, die vom Leben mehr wollen von Alex Amstutz
Männer haben Sehnsüchte und Ideale Wir träumen nicht nur davon, sondern machen uns auf. Geben unserem Alltag Sinn und Richtung. Wir gehen Fragen nach: Wie schaffe ich es, meine Arbeit so zu machen, dass ich und die anderen zufrieden sind? Wie pflege ich meine Beziehungen? Wie bringe ich mich in einer Gemeinschaft ein? Welche Antworten habe ich auf grundlegende Fragen unseres Lebens? Wie gehe ich mit meinen Trieben um?
Wie gehe ich mit meiner Religiosität um? Auf unserer gemeinsamen Suche vertrauen wir der Väterlichkeit unseres Gottes, dass er unser Wirken in Beruf, Familie, Kirche und Gesellschaft stärkend und geistreich unterstützt. Wir verstehen uns als Mitarbeiter und Mitgestalter unserer Welt.
Männer brauchen Gemeinschaft Im offenen Kreis treffen wir uns alle zwei bis drei Wochen und tauschen unsere gelebten Erfahrungen aus. Dabei unterstützen wir uns gegenseitig im Bestreben ein wohlwollendes und vertrauenswürdiges Klima zu schaffen, das Lebenskraft und Freude weckt.
Männer wollen sich entfalten "Der Fortschritt beginnt im Kopf" und der Weg vom Kopf zu den Gliedern ist oft schwierig. Weil ich mir selber im Wege bin, ist die Bereitschaft an sich selber zu arbeiten eine Notwendigkeit. Ziel dieses "Selfmanagemements" ist die Entfaltung und Gestaltung der persönlichen "Potenz": seiner Möglichkeiten, Fähigkeiten, Kompetenzen. Wir wollen uns dem nähern, was zuinnerst in uns angelegt ist, und das ist nicht immer das was wir im Kopf denken.
Männer brauchen Freunde Freundschaft setzt die Bereitschaft voraus, sich dem andern auszuliefern. Gegenseitiges Vertrauen und Mittragen sind Bausteine dafür. Schwierigkeiten betrachten wir als persönliche Herausforderungen. Wir fördern und fordern uns auch gegenseitig in selbst gewählter, verbindlicher und diskreter Begleitung.
Männer und Frauen haben einander nötig Männer und Frauen ergänzen sich gegenseitig, wirken so Leben stiftend. Frauen, Mütter, Freundinnen, Schwestern, Partnerinnen, schenken Zuwendung und Geborgenheit, geben Anstösse. Die Frage: "Was wollen wir entwickeln, dass wir für sie wichtig sind?" fordert uns heraus. Wie bei jeder Freundschaft leiten uns weitere Fragen: Was macht für diesen einen Menschen Sinn? Was könnte er unter einem sinn erfüllten Leben verstehen? Was möchte ich dazu beitragen?
Wir sprechen von Geschlechtergerechtigkeit und nicht von Gleichheit der Geschlechter.
Männer wollen leben, nicht gelebt werden! Jeder Mensch braucht Freiheit zum eigenständigen Handeln und Denken und dafür benötigt er Raum, Zeit und vielfältige Anregungen. Für die Entfaltung und Gestaltung der persönlichen "Potenz" bemühen wir uns um eine innere Ordnung, und üben eine geistlich geprägte Lebensweise, die unsere Wahrnehmung schärft, und ein eigenständiges Handeln bestimmt.
Männer haben Kraft Wir arbeiten mit den Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen und entfalten, nähren und stärken sie in Gemeinschaft. Wir setzen unsere Energien für ein gutes Leben voller Spannung ein.
Männer haben Vorbilder Wir werden uns unserer Vorbilder bewusst und finden neue, die uns in der persönlichen Orientierung hilfreich sein könnten.
Männer wollen eine eigenständige Spiritualität leben Wir suchen den Kontakt mit Gott, indem wir uns mit der Natur der Dinge und Lebewesen bewusst und kreativ auseinandersetzen und damit unsere "Weltanschauung" weiten. So lassen wir uns durch seine Schöpfung von IHM begeistern. Wir pflegen verschiedene Formen und Orte des Gebetes und der gemeinsamen Gottesdienste.
Männer teilen ihre Zeit ein Wir geben uns die Zeit, den Sinnfragen unseres Lebens nachzugehen damit sichern wir unsere persönlichen Lebens- und Arbeitsqualität. Die Natur mit ihren Rhythmen und Zeiten soll uns für unser Zeitmanagement begleitendes Vorbild sein. (Keine Ernte ohne Winterruhe...)
Männer haben Prinzipien Bei Begegnungen und in der Organisation halten wir uns an drei Grundsätzen:
- Freiheit soviel als möglich
- Abmachungen soweit nötig
- In gemeinsamem Geist das Leben gestalten (Geistpflege)
Männer wollen anerkannt und gefordert werden Wir nehmen jeden mit seinen Bedürfnissen, Vorstellungen, Gesichtspunkten ernst und unterstützen uns unseren Möglichkeiten entsprechend. In diesem Austausch untereinander dienen wir im biblischen Sinn.
Eine neue Herausforderung des Mannseins: "Dienen" als "Powersharing" und nicht als Abwertung erleben.
Dieses Leitbild orientiert sich an einer langjährig erprobten und organisch gewachsenen Pädagogik und Pastoral nach Pater Josef Kentenich (18.11.1885 - 15.9. 1968), Gründer der Schönstattbewegung.
Der Verfasser, Alexius Amstutz, ist Mitglied des Schönstatt-Männerbundes, der seit Jahren aus diesen pädagogischen Impulsen heraus arbeitet.
Thalwil, den 30.08.2004