MannZeit    
Himmel und Erde verbinden

Bekanntlich lebt der Mann nicht nur vom Job allein. Es gibt Tiefendimensionen unseres Mannseins, die wir nicht verdrängen dürfen, wenn es uns gelingen soll, Himmel und Erde zu verbinden.
Spiritualität ist die Erfahrung, dass unser Leben von etwas Besonderem durchdrungen ist. Spiritualität ist das Bewusstsein, dass unser leben nicht aus uns selber kommt, sondern dass wir von einer Göttlichkeit umgeben und getragen sind. Spiritualität ist die Auseinandersetzung mit den Fragen, die mich unbedingt und im Tiefsten meiner Seele angehen.

Meditativer Einstieg
Stille hilft uns, zu uns selbst zu kommen, die Tiefe der Seele zu erfahren, die
wir in der Hektik des Alltags gerne zudecken. Für viele Männer ist Stille sehr ungewohnt und macht vielleicht sogar Mühe. Das darf sein, und trotzdem ist es ein wichtiger Weg in die Tiefe: Meditative Stille mit Musik und Text (George Taylor, in: Wingspan, zit. nach Biddulph)
Stille ist vielleicht der Königsweg zur eigenen Seele. Trotzdem sind es viele Männer kaum mehr gewohnt zu schweigen und Stille auszuhalten. Der Teil mit der Stille ist hier nicht ein-fach eine Entspannungsübung, sondern ein wesentlicher Teil der Einheit und des Themas selbst. Deshalb muss dieser Übung wirklich Raum gegeben werden und die Stille darf auch nicht zu kurz sein.

"Erde und Himmel verbinden"
Körperübung:

1. "Ich verbinde Erde und Himmel“
2. "Ich konzentriere mich auf mich selbst"
3. "Ich öffne mich für das Draußen: andere Menschen, die Gemeinschaft, die Welt" 4. "Ich blicke auf das, was mir wichtig ist: Was ist mir in meinem Leben wichtig?"
5. "Ich muss los lassen lernen: All das was ich lieb habe, was ich halten möchte, muss ich lernen los zu lassen, spätestens im Tod."

Übung und Ritual:
Behalten und Loslassen

Einzelübung:
Es gibt zwei bedeutsame spirituelle Fragen in unserem Männerleben:
• Was ist mir wichtig in meinem Leben?
• Was muss ich loslassen?
Jeder sammelt für sich, was ihm in seinem Leben wichtig ist und was er seiner Meinung nach los lassen muss.
Auf je 3 leere Zettel in zwei unterschiedlichen Farben entscheiden, welches für ihn die drei wichtigsten Dinge sind und welche jene drei, die er am notwendigsten los lassen sollte. Es braucht Entscheidungen, die eine Hierarchie der Werte ermöglicht (Was kommt vor wem?).
Plenum:
1. Jeder Mann sagt den anderen die drei Dinge, die ihm am wichtigsten sind. Die Karten/Zettel dazu steckt er sich ein, d.h. er behält sie und nimmt sie mit.
2. Dann die drei Dinge nennen, die er loslassen sollte (möchte) und verbrennt darauf je-weils die Zettel.

Abschluss:
Männergebet
Die Männer stehen im Kreis und jeder bekommt das folgende Männergebet in
die Hand, das alle im Kreis miteinander beten:

Gott, als Männer hast du uns erschaffen.
Es gab in der langen Lebenslinie,
an deren vorläufigen Ende wir stehen,
viele, die dem Begriff "Mann" Ehre gemacht haben und
viele, die ihm Schande bereiteten.

Männerhände haben Häuser gebaut
und Felder bestellt,
haben Menschen zärtlich gehalten
und die Gesichter von Frauen gestreichelt,
sie haben Kinder voll Stolz hochgehoben.


Männerhände haben aber auch geschlagen und
Waffen geschmiedet,
haben ermordet und vergewaltigt,
haben die Schöpfung ausgebeutet,
dass sie jetzt verletzt daliegt.

Gott, lass uns Männer sein,
die den Namen unseres Geschlechtes
zu einem wohlklingenden Namen werden lassen,
lass uns Männer des Segens und des Lebens sein. Amen